London Hades by Dettmers Stefanie

London Hades by Dettmers Stefanie

Autor:Dettmers, Stefanie [Dettmers, Stefanie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Moloch, Landflucht, Metropole, London Hades, Verlobung, 18.Jahrhundert, Exesse, Mord, Themse, Mysteriös, historisch, historischer Roman, sexuelle Exesse, Untergrund, Thriller, Jack the Ripper, Leidenschaft, Mordserie, Liebe, Roman, Puffmutter, England, Korruption, Sex, Clipperfield, London, 1749, Verbrechen, Krimi, Historienthriller
Herausgeber: Eyfalia Publishing GmbH
veröffentlicht: 2012-12-12T23:00:00+00:00


Matthew sprang vor, in die Mitte des Raumes, auf den Tisch mit der Gestalt darauf zu. Hinter ihm krachte die Tür ins Schloss, und er wusste genau, dass er damit in dieser Hölle gefangen war. Doch das zählte nun nicht. Die entsetzlichsten Vermutungen trieben ihn, als er die Tücher vom Tisch zurückriss. Er erkannte sofort, wer darauf lag. Er krallte die Hände in die Holzplatte und brüllte seine Verzweiflung heraus, bis ihm die Stimme wegblieb.

Diesmal hatten sie den Jungen noch schlimmer zugerichtet. Seine Augen waren dick mit Blut verklebt, sein Gesicht verquollen, und sein Körper mit unzähligen Prellungen übersät. Unnatürlich knickte sein linker Fuß von seinem Bein weg. Auf seiner Stirn prangte ein mit Blut gezeichnetes umgekehrtes Kreuz.

»Collin!«

Matthew rieb mit dem Ärmel das blasphemische Zeichen fort, verschmierte die Züge des Jungen dadurch noch mehr und schrie verzweifelt auf. Warum hatten sie ihn getötet? Er war nur ein Kind! Und warum ließen sie ihn, Matthew, das sehen? Was hatte er denn verbrochen?

Er warf sich herum, um Collin nicht länger ansehen zu müssen, starrte den gewaltigen gusseisernen Ofen an, der beinahe die gesamte Wand hinter ihm einnahm und den hohen Raum in Glut und gleißendes Licht tauchte. Davor lag Holz zu einem hohen Stapel aufgeschichtet. Er konnte es kaum fassen, als er darauf einige Blätter Papier und einen Graphitstift entdeckte.

Was war das hier? Ein Spiel? Er hatte Papier und Schreibzeug immer geliebt. Seine Kerkermeister brachten ihn dazu, es zu verabscheuen. Sie wollten, dass er schrieb? Das konnten sie haben! Er rannte zu dem Stapel hin, riss den Stift hoch und kritzelte »Ihr gottlosen Bastarde!« auf das Papier. Das Blatt riss, so fest drückte er die großen Lettern in die Fasern. Und auch der Stift zersprang in seiner Hand unter der Wut, die sein Herz zusammenpresste. Er schleuderte ihn von sich und schrie erneut.

Er war so hin und her gerissen, so tief verwirrt, beinahe hätte er das erstickte Seufzen nicht gehört, das plötzlich hinter ihm erklang.

Sofort war er wieder beim Tisch. »Collin!«

Die Augenlider des Jungen flatterten. »Weg … hier … weg …« Seine Stimme produzierte kaum mehr als gutturale Laute.

Matthew schob die Hände unter Collins misshandelten Körper und hob ihn vorsichtig vom Tisch herunter. In möglichst großer Entfernung zum Ofen ließ er sich mit dem Jungen an der Wand nieder, die glühend heißen Backsteine im Rücken.

Collins Kopf bebte auf seinen Knien. »Danke«, murmelte er. Seine Hände fielen zu beiden Seiten seines Körpers herab und ließen ein Stück Papier fahren, das sie umklammert gehalten hatten. Es war zerknittert und von Schweiß durchfeuchtet, dennoch konnte Matthew die Sätze lesen, die darauf geschrieben standen: »Ich würde dich nie hintergehen! Lass es mich beweisen, bitte!«

»Wer hat dir das angetan?«

»D-der …« Ein Weinkrampf schüttelte Collin. Er versuchte, sich zusammenzurollen, kapitulierte jedoch offenbar vor den Schmerzen, stattdessen klammerte er sich an Matthew. Er spürte den Kampf, den der Junge mit sich ausfocht, bevor dieser schließlich den Kopf hob, ihn mit seinem blutverschmierten Gesicht ansah und sagte: »Der Lord. Lord Daemian.«



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